Feuerwehrhaus seit 1992

Die Planungen der Gemeinde Neu-Eichenberg für ein neues Gerätehaus begannen im Jahr 1986. Die Feuerwehrunterkunft am Bauhof war von Beginn an zu klein, hatte keine Schulungsräume und war nicht winterfest. Diese Übergangslösung mit Angliederung an den Bauhof musste abgelöst werden.
Erste Planungen sahen eine Erweiterung des „Haus des Sports“ vor. An dieses Gebäude sollten eine Fahrzeughalle mit drei Boxen für den Schlauchwagen-Anhänger, das Tragkraftspritzenfahrzeug und den Kleinbus mit deren Unterkellerung für Schulungsräume angebaut werden. Damit sollte eine gemeinsame Nutzung der Heizungsanlage und eine Konzentration auf ein öffentliches Gebäude erreicht werden. Kosten für Planung waren mit 5000DM veranschlagt und eine erste Kostenschätzung hatte 115000DM ergeben. Da das Gebäude unterkellert werden sollte, hat man die doppelten Kosten angenommen. Für die Kosten sollten damals zu 50% das Land Hessen, 10 % der Landkreis und zu 40% die Gemeinde Neu-Eichenberg aufkommen.
Im September des Jahres 1987 waren die Planungen weiter fortgeschritten. So plante man im Erdgeschoß zwei Boxen für Fahrzeuge und einen Geräte- und Umkleideraum. Im Kellergeschoß sollten ein Jugendraum, ein Schulungsraum, ein Wehrführerzimmer, eine Teeküche und sanitäre Anlagen für Damen und Herren entstehen. Die Nutzfläche war mit 282 Quadratmetern geplant und sollte 250.000DM kosten.
Im Oktober erstellte ein Architekt die erste Kostenermittlung, welche eine Bausumme von 680.000DM ergeben hatte. Geplant war nun nicht mehr ein Anbau an das „Haus des Sports“, sondern ein Neubau neben dem „Haus des Sports“. An diesem Konzept wurden nochmals Abstriche vorgenommen, so dass eine Bausumme von 450.000DM feststand. Baunebenkosten und Einrichtung verteuerten die Planung abermals, so dass die Bausumme dann auf 700.000DM kletterte.

Diese Planung und Kosten verabschiedete die Gemeindevertretersitzung am 2. November 1987, um die erforderlichen Mittel der Feuerwehrunterkunft bei der Landesregierung zu beantragen und in dem Haushalt von 1989 zu veranschlagen.

Ein Anbau an das „Haus des Sports“ hätte aufgrund hoher Renovierungskosten, die Baukosten nochmals verteuert. Ein weiterer Vorschlag, das Feuerwehrhaus neben den Bauhof zu errichten, hätte ein Grundstücksankauf erforderlich gemacht, der ebenfalls die Baukosten erhöht hätte. Der Standort neben dem „Haus des Sports“ ist zu Lasten des Spielplatzes von Hebenshausen entschieden worden, dessen Fläche daraufhin auf ein Drittel der ursprünglichen Fläche verkleinert wurde.
Im November 1990 bewilligte die Landesregierung für die Haushaltsjahre 1990 bis 1992 eine Zuwendung in Höhe von 334.000 DM. Die Landesregierung unterstrich die wesentliche Bedeutung des Neubaus, da die Feuerlöschfahrzeuge und -geräte bis dahin völlig unzureichend untergebracht waren. Weiterhin sind sanitäre Anlagen, Schulungsräume, Jugendraum und Lagerräume für Ausrüstungsgegenstände wesentliche Verbesserungen für die Arbeit der Feuerwehr. Der Zuschuss betrug 55% der zuwendungsfähigen Kosten.
Von Februar bis März 1991 wurden die Erdarbeiten für das Feuerwehrhaus ausgeführt.

Die Grundsteinlegung wurde am 5. April gefeiert.

Archivaliennummer 010010

Auf dem Foto sind folgende Personen zusehen:
v.L. Ortsbrandmeister Wilfried Salzmann, Herbert-Albrecht Vogelsang, Baununternehmer Lothar Kunz, Karl Wentrot, Wehrführer Udo Rappe, Egon Rammenzweig, Klaus Osterhorn, Rainer Liberty, Jan Tino Demel, Arno Dietrich.
v.R. Walter Vogelei, Hans von Bischoffshausen, Ralf Wilhelm, Architekt Karl Grimm, Heizn Alfred Wilhelm, Bürgermeister Gerhard Hannich, Wolfagn Fischer, Adolf Dietrich, Norbert Vellmer, Heizn Vellmer.

In der südlichen Mauerwand versenkte Bürgermeister Gerhard Hannich eine grüne Kassette in einem hohlen Stein. Der Bürgermeister vermauerte selbst symbolisch die Öffnung. In der grünen Kassette befindet sich ein Bildband der Gemeinde Neu-Eichenberg, Baupläne und Aktenauszüge. Das Gebäude hat eine Grundfläche von 237 Quadratmetern.

Archivaliennummer 010054

Am 10. Juni 1991 wurde das Richtfest gefeiert. Den Richtspruch wurde stellvertretend für die beteiligten Bauleute von Joachim Schlote vorgetragen.

Im Dezember 1991 vergab der Gemeindevorstand Aufträge im Wert von 150.000DM. Folgende Gewerke wurden beauftragt: Natursteinarbeiten; Putz- und Stuckarbeiten; Fliesen- und Plattenarbeiten; Estricharbeiten; Maler- und Tapezierarbeiten; Bodenbelagsarbeiten; Gipskarton- und Wärmedammarbeiten sowie die Rolltore.

Zu Pfingsten 1992 sollte das Feuerwehrhaus der Feuerwehr übergeben werden, die ausführenden Firmen schafften es aber nicht zum geplanten Termin fertig zu werden.
Die letzten Bauarbeiten, die an den Außenanlagen (28.500DM), begannen Mitte Juni 1992 und waren nach 4 Wochen fertiggestellt.

Ab Mitte Juli 1992 wurde das Mobiliar geliefert und wurde in Eigenleistung aufgebaut. Es wurde Mobiliar für 16.000DM angeschafft und eine Eigenleistung in Höhe von 24.000DM erbracht.

Archivaliennummer 010056

Auf dem Foto sind folgende Personen zusehen:
v.l. Rainer Liberty, Michael Schafhaupt und Carsten Wentrot

Die Einweihungsfeier wurde am Samstag, den 26. September 1992, begangen. Die Schlüsselübergabe für das neue Feuerwehrhaus und das neue Feuerwehrfahrzeug führte Wolfgang Fischer als erster Beigeordneter aus, da Gerhard Hannich erkrankt war. Den Kostenrahmen von 700.000DM konnte eingehalten werden. Auf dem folgenden Foto spricht der hessische Innenminister Dr. Günther zu den Gästen. Sein Leitsatz für seine Rede war „Kenntnis der Örtlichkeit ist die Seele des Dienstes“. Er hob die handwerklichen und architektonischen Leistungen beim Bau des Hauses hervor, ein Gesellschaftsraum mit Blick auf die sportlichen Anlagen können nicht jede Feuerwehr aufweisen. Er übergab weiterhhin einen Spenden-Scheck an die Jugendfeuerwehr. Mit seinem Schlusssatz „Die Reden sollen kurz und die Wurst soll lang sein“ beendete er seine kurze Rede, denn er wollte noch die Küche testen, bevor er zu seinem nächsten Termin weiterfahren muss.

Archivaliennumemr 010055

Auf dem Foto sind folgende Personen zusehen:
Dr. Herbert Günther (Hessischer Innemminister), Wolfgang Fischer, Dieter Brosey (Landrat), Wilfried Salzmann (Ortsbrandmeister), Udo Rappe (Wehrführer), Gemeindebrandmeister Karl-Ludwig Elend aus Friedland

Am Sonntag den 27. September konnten alle Bürgerinnen und Bürger beim Gemeindefeuerwehrtag das neue Feuerwehrhaus und Feuerwehrfahrzeug besichtigen. Das neue Feuerwehrhaus hat den Feuerwehrleuten, nach Jahren der provisorichen Unterkunft, sichtlich Freude bereitet. Nicht nur die winterfeste Unterbringung der Fahrzeuge und Materialien, sondern auch die nun beheizte Umkleide und die Schulungsräume mit kleiner Teeküche wurden und werden dankbar genutzt.


Autor:
Lars Klein, Oktober 2018

Quellen:
Artikel der HNA zur Feuerwehr von 1986 bis 1992
Feuerwehrarchiv der Freiwilligen Feuerwehr Hebenshausen e.V., geführt von Norbert Vellmer

Aussenansichten und Gebäudegrundriss des Feuerwerhauses
Erdarbeiten am 12. März 1991
Bodenplatte im Aufbau am 18. März 1991
Grundsteinlegung am 5. April 1991
Grundsteinlegung am 5. April 1991
Erdgeschoss wächst, Aufnahme am 6. Mai 1991
Dachstuhl entsteht am 3. Juni 1991
Richtfest am 10. Juni 1991
Innenausbau kann beginnen, Aufnahme am 29. Juni 1991
Innenausbau fast abgeschlossen, Aufnahme am 29. März 1992
Einweihung des Feuerwehrhauses am 26. September 1992
Das Feuerwerhaus nach Fertigstellung im Jahr 1992

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