Handdruckspritze

Archivailiennummer 188012, Illuatration der Feuerspritze

Funktionsweise:
Eine Feuerspritze oder Handdruckspritze ist eine mit Muskelkraft betriebene Feuerlöschpumpe, die zur Brandbekämpfung verwendet wurde. Die Handdruckspritze aus Hebenshausen war ein größeres Modell, welche auf einem zweirädrigen Karren montiert war und mit Pferden zu weiter entfernten Brandstellen gezogen werden konnte. Diese Feuerspritze musste nicht mehr mit Wasser durch Ledereimer befüllt werden, sondern besaß schon eine Saugvorrichtung mit Ansaugschlauch. Zur Wasserförderung mussten bis zu acht Kameraden gleichzeitig pumpen. Diese Arbeit war anstrengend und die Feuerwehrkameraden musste nach einiger Zeit abgelöst werden. Weiterhin konnten an diese Feuerlöschpumpe Schläuche mit Drehverschluss angeschlossen werden. Zur Wasserabgabe befand sich am anderen Ende des Schlauches ein Strahlrohr, mit dem das Wasser auf das Feuer gespritzt wurde.

Anschaffung:
Der Zeitpunkt der Anschaffung dieser Feuerwehrspritze in Hebenshausen ist leider unbekannt. Der Hersteller der Spritze war die Firma Henschel aus Kassel. Bis Mitte der 1950er Jahre lebte Frau Geheimrätin Hildegard Henschel auf dem Rittergut in Hebenshausen. Sie vermittelte den Kontakt zur Firma Henschel & Sohn, die das Herstellungsjahr der Feuerspritze auf das Jahr 1822 bestätigten und ein Kaufangebot¹ für Museumszwecke der Gemeinde zusandten. Es ist nur ein Foto der Handdruckspritze erhalten, dies hatte Hermann Meier aus der Bachstraße aufgehoben. Bisher konnten wir nicht herausfinden um welches Modell es sich bei dieser Feuerspritze handelt. Das Spritzenhaus wurde vermutlich erst in den 1840er Jahren erbaut, so könnte die Feuerspritze vielleicht auch „gebraucht“ in den 1840er Jahren erworben worden sein oder hat bis zur Unterbringung im Spritzenhaus in einer Scheune gestanden.

Archivaliennummer 212001

Der Unterzeichner des Schreibens: Willy Laurisch war zu diesen Zeiten der Abteilungsleiter “Allgemeine Verwaltung”.

Verbleib:
Die Feuerwehrspritze wurde nach dem 2. Weltkrieg durch eine motorisierte Pumpe ersetzt. Im Zuge der Neuanschaffung wurde eine Rückgabe der Handdruckspritze an die Firma Henschel & Sohn, für Museumszwecke, vereinbart². Dieser Rückkauf in Höhe von 500,-DM, mit Ledereimer und Schläuchen, ist auch erfolgt. Die Feuerspritze wurde Jahre später bei einem Fest-Umzug in Kassel, als historisches Feuerlöschgerät, von einer nicht mehr bekannten Gruppe mitgeführt, und von einigen Hebenshäusern – an einer reparierten Achse – wiedererkannt. Um eine Rückführung kümmerte sich damals leider niemand. Seit diesem Ereignis ist die Feuerspritze verschollen.
Im Technikmuseum der Firma Henschel in Kassel befindet sich auch heute noch eine historische Feuerspritze und auf dieser Feuerspritze sind Feuereimer aus Leder mit der Aufschrift „Hebenshausen 1843“ abgelegt. Somit kann man davon ausgehen, dass die Feuerspritze aus Hebenshausen tatsächlich die Firma Henschel erreichte, aber nicht erhalten wurde. Bemerkenswert ist aber, dass eine Feuerspritze aus dem Jahr 1822 bis nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1946 genutzt wurde.

Die Handdruckspritze der Feuerwehr Hebenshausen

Archivaliennummer 024001

Das Foto zeigt die Feuerspritze bei einer Übung auf dem Gelände des Rittergutes (Domäne) von Hebenshausen. Die Feuerspritze wurde hier zur Wasserförderung auf langer Wegstrecke eingesetzt, denn die Saugleitung liegt vor der Pumpe (unten links im großem Bild) und es sind nur Schläuche zur Wasserweiterleitung eingesetzt. Eine Saugleitung ist an dieser Stelle der Domäne, zwischen der ehemaligen Stellmacherei und Schweinestall, nicht möglich an einem offenem Gewässer einzusetzen.


Autor:
Lars Klein, November 2018

Quellen:
Foto der der Feuerwehrübung von Hermann Meier
¹, Schreiben vom 18.06.1952, der Firma Henschel & Sohn an den Bürgermeister in Hebenshausen
², Schreiben vom 16.5.1946, vom Bürgermeister Hebenshausen an den Kreisfeuerwehrführer Hr. Elling
Illustrationen von Bettina Zimmermann, www.tinazett.de

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