Kanal Staustelle
Damit im Brandfall schnell ausreichend Löschwasser zur Verfügung steht oder zusätzlich zur Wasserversorung zum Hydranten, ist die Gewinnung von Löschwasser aus fließendem Gewässer eine wichtige Einrichtung.
Die Feuerwehr unterhielt im Ortsgebiet von Hebenshausen bis in die 1960er Jahre acht und später drei oberirische mit einer Staustelle im Kanal unter der Bachstraße. Der Bach mit Namen Hüttenborn ist in den 1920er Jahren kanalisiert worden. Floß der Bach früher auf der Bachstraße, so wurde er unter die Straße in einen Kanal geleitet. Wurde die unterirdische Staustelle benötigt, wurde der Durchfluss des Wassers im Kanal gesperrt. Die Sperrung erfolgte mit Materialien des Fahrzeuges und Sandsäcken des Bauhofes.
Dies geschah im Einsatzfall sehr schnell. Damit sich ausreichend Wasser anstauen konnte, wurde die Staustelle zu Beginn eines Einsatzes und vor dem Aufbau der kompletten Löschwasserversorgung installiert.
Diese Staustelle wurde beispielsweise bei einem Scheunenbrand im Jahr 1998 genutzt. Bei bei einem heftigen Sommergewitter, am 22. Juni 1998, wurden um 3 Uhr nachts alle Feuerwehren der Gemeinde Neu-Eichenberg alarmiert. Beim Eintreffen der Einsätzkräfte brannte die Scheune vom Hof Braunholz in der Langen-Straße lichterloh. Helfern gelang es in letzter Minute noch, einen Mähdrescher aus dem vor kurzem neu eingedeckten Gebäude zu ziehen. Durch ihren massiven Einsatz gelang es den Feuerwehrleuten, das angrenzende Stallgebäude und das Wohnhaus vor den Flammen abzuschirmen. Löschwasser wurde aus dem Hebenshäuser Bach und aus dem Hydranten entnommen. Zeitweise von drei Seiten schoss Wasser auf die Brandstätte – unter dem Dach loderte das Feuer immer wieder auf. Geleitet wurde der Einsatz von Ortsbrandmeister Franz Burhenne und von Hans-Heinrich Staudte von der Witzenhäuser Wehr, die mit vier Fahrzeugen angerückt war. Bei Tagesanbruch konnten die Helfer zusammenpacken. Geschätzter Schaden 300.000DM.
Hof Braunholz im Jahr 1957 (Wohnhaus, Stallgebäude und Scheune, Lange Straße 40)
Feuerwehr Einsatzfotos am 22. Juni 1998
Bis in die Morgenstunden loderten die Flammen immer wieder auf.
Beseitigung von Hochwasserschäden über die Kanal-Staustelle im Sommer 1982 (Vom Hochwasser im Juni 1981!)
Durch das Hochwasser im Juni 181 sammelte sich im kanalisiertem Bachlauf viel Geröll und Schlamm. Die Feuerwehr staute den Bach an der Kanal-Staustelle und punpte das Wasser aus dem Kanal und über einen B-Schlauch die Straße entlang wieder in den Bachlauf zurück.
Das folgende Bild zeigt die Herstellung einer Saugleitung. Links auf dem Foto ist Udo Rappe, Ulrich Vellmer und im Kanal Klaus Osterhorn. Rechts gehend ist Werner Schallner vom THW zu sehen.
Die Saugleitung „zu Wasser“ in den Kanal lassen die Kameraden „Max“ (Horst Franke), Udo Rappe und Ulrich Vellmer.
Starke Verschmutzung durch das Hochwasser, wird im folgenden Bild sichtbar:
Das THW hat mit einem selbst gebauten Metallschieber und Seilwinden den Schlamm aus dem Kanal gezogen. Insgesamt 8 Kubikmeter Geröll wurden aus dem 110Meter langem Teilstück entfernt.
Hinweis:
Im Rahmen der Dorferneuerung wurde der Platz am Haus des Sports neu gestaltetet. Die dabei entstandene Grünfläche verdeckt die ursprünglichen Einstiegsstelle, die aber noch vorhanden ist.
Autor:
Lars Klein
Quellen:
Feuerwehrarchiv der Freiwilligen Feuerwehr Hebenshausen, geführt von Norbert Vellmer
Datum der Seitenerstellung: 25.10.2018