Löscheimer

Löscheimer aus Leder waren früher eine weit verbreitete Ausrüstung zum Löschen von Bränden. Das älteste erhaltene Feuerlöschgerät in Hebenshausen ist ein solcher Löscheimer aus Leder mit Holzverstärkung. Mit dem Verkauf der alten Handdruckspritze im Jahr 1952, mit allem Zubehör, an den Hersteller Henschel nach Kassel verschwanden auch sämtliche historische Löscheimer aus Hebenshausen. Der ehemalige Feuerwehrkamerad Dieter Thiem entdeckte drei dieser Löscheimer bei einem Besuch des Henschel Museums im Jahr 2009 wieder. Der Feuerwehrverein Hebenshausen e.V. erwarb einen dieser Löscheimer im Jahr 2017 wieder zurück. Dieser Löscheimer liegt jetzt in einer Vitrine im Feuerwehrhaus Hebenshausen.

Der Ledeimer fasst ca. 5 Liter Wasser. Bei einer Menschenkette im Einsatzfall zur Brandstelle kamen vielleicht noch 3 Liter an. Einer Inventaraufstellung aus dem Jahr 1876 ist zu entnehmen, dass es 134 solcher Löscheimer gegeben hat. Leider sind keine historischen Einsätze dokumentiert bei denen ein solcher Löscheimer im Einsatz war.

Die Austattung der Feuerwehrgerätschaften auf einem Dorf waren auf Löscheimer und Feuerhaken beschränkt. Erst mit der von Landgraf Friedrich I. (1730-1751) im Jahre 1739 erlassene „Grebenordnung“ änderte sich dies. In dieser Grebenordnung (Grebe=Dorfschulze=Bürgermeister) ist auch die sogenannte „Feuerordnung“ aufgeführt, die auch hier in Hebenshausen ihre Gültigkeit hatte. Unter Punkt 10 des Gesetzes befinden sich 23 Unterpunkte, die den Brandschutz und vorbeugenden Brandschutz regelten. Ab welchem Zeitpunkt die Umsetzung hier im Ort tatsächlich erfolgte, ist bisher nicht bekannt. So musste beispielsweise jeder Hausgesessener (erwachsener männlicher Haushaltsvorstand) der Gemeinde einen Ledereimer zur Verfügung stellen und eine Laterne besitzen. Ein Jeder, der konnte, musste beim Löschen helfen. Eine Menschenkette für die Ledereimer solte für den Brandfall so sichergestellt werden.

Folgendes Bild zeigt den Löscheimer aus Leder

Archivaliennummer 130052

Auf der Rückseite der Ledereimer sind auch die Kürzel von Hauseigentümern eingenäht, so beim Ledereimer in Hebenshausen z.B. HB (Heinrich Bachmann)

Archivaliennummer 130051

 


Autor:
Lars Klein, Oktober 2019

Quellen:
Dieter Thiem
Henschel Museum und Sammlung e.V.

Löscheimer aus Leder mit der Aufschrift -Hebenshausen 1843-
Löscheimer aus Leder Rückansicht mit der Aufschrift -HB-

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