Familie Ballin
Vom anderen Ende der Welt, aus Neuseeland, ist Sarah Armstrong mit ihrem Mann nach Hebenshausen gereist, um Spuren ihrer Vorfahren zu besuchen.
Dort traf sie Mitglieder des Heimatvereins Hebenshausen e.V. und wurde herzlich auch von Bürgermeister Marcus Stolle begrüßt.
Aufmerksam geworden war Frau Armstrong auf den Hebenshäuser Verein durch dessen web-Seite www.heimatgeschichte-hebenshausen.de.
Hierüber kam sie in einen regen Austausch mit dem 1. Vorsitzenden, Lars Klein, und die Idee zu dem Besuch entstand.
In einem herzlichen und regen Gespräch erfuhr der Heimatverein Interessantes über die Geschichte der Familie Ballin, die bereits 1666 mit der Geburt von Simon Ballin in Hebenshausen begonnen haben dürfte und von der Familie über 12 Generationen hinweg weitestgehend nachvollzogen werden konnte.
Gemeinsam besichtigte man die ehemalige Synagoge in Hebenshausen, die noch sehr gut erhalten ist, die ehemalige jüdische Schule und den Judenfriedhof außerhalb des Ortes. Hier waren besonders die Gräber der Familienangehörigen interessant für den Gast aus Neuseeland.
Sarah Armstrong ist die Ur-Enkelin von Louis Ballin, der 1845 in Hebenshausen geboren wurde. Er (im Alter von 15 Jahren) und zwei seiner Brüder wanderten aus Angst vor militärischer Verpflichtung zuerst nach Australien aus. Sie eröffneten ein Geschäft zur Lieferung von Waren auf die Goldfelder und versuchten ihr Glück auch selbst bei der Goldsuche. Da diese nicht sehr erfolgreich war, begann Bernhard Ballin, der Bruder von Sarahs Urgroßvater Louis, „Ginger Beer“ zu brauen und lieferte dies an die Goldsuchenden auf den Feldern. Eine lange und erfolgreiche Karriere in der kohlensäurehaltigen Wasserindustrie begann. Die Eintragung der Marke wurde im November 1892 beantragt und im Jahr 1915 das Logo mit zwei „B“ in Diamantform und dem Untertitel „fat man -nobody can get past us“ kreiert. Als Bernhard Ballin 1931 im Alter von 83 Jahren starb, hatte er sein erfolgreiches und weit bekanntes Unternehmen 53 Jahre lang in Neuseeland geführt.Die Marke „Ballin“ ist auch heute noch in Neuseeland bekannt und Flaschen aus der Gründerzeit werden hoch gehandelt.
Als Dank für die Führung durch Hebenshausen und zur Verfügung gestellte Informationen zur Familiengeschichte der Ballin überreichte Sarah Armstrong der Gemeinde Neu-Eichenberg und dem Heimatverein ein Buch über die Geschichte der Christchurcher „Soft Drink Industry“ und eine Original „2 B“ Trinkglasflasche. Der Bürgermeister bedankte sich für „den weit angereisten Besuch, die interessante und bisher unbekannte Lebensgeschichte dieser Hebenshäuser Familie“.
Autor:
Vorstand des Vereins, Oktober 2023