Landwehr
Bei dem „Hohlen Weg“, der neben der Straße in Richtung Kriegerkopf führt, handelt es sich um einen Teil der Hebenshäuser Landwehr. Die Landwehr schützte den Ort Hebenshausen vor Gefahren aus dem Norden. Sie führte vermutlich von West nach Ost bis Richtung Mühlenberg vor dem Dorf entlang. Nur ein schmaler Durchgang bot sich dem Reisenden der von Norden über die Heerstraße kam, die heutige „Alte Straße“. Der hier zu sehende Graben ist ein Teil dieser Siedlungsschutzanlage.
Der Bau einer Landwehr war eine wirksame Maßnahme gegen Übergriffe von Nachbarn oder Feinden in Fehden oder Kriegen, sich zu schützen und einen Rechtsbezirk abzugrenzen. Sie hinderte darüber hinaus Räuberbanden am Betreten des Gebietes und erschwerte deren Rückzug nach Beutezügen. Die Kombination von Gebück und Gedörn (heute Gebüsch) war ebenfalls gut zur Einhegung von Viehweiden und als Leitlinie bei der Jagd und bei der Wolfsjagd geeignet. Auch war es üblich, dass Bewohner benachbarter Orte sich gegenseitig das Vieh forttrieben.
Durchlässe durch die Landwehr gab es nur auf Durchgangsstraßen, an denen analog zu den Toren in einer Stadtmauer Waren- und Personenkontrollen stattfanden. So dienten Landwehre auch als wirksame Zoll-Grenze, wobei als Landwehr ausgeführte Wegsperren innerhalb von Territorien hauptsächlich eine Straßenmaut umfassten.
Autor:
Lars Klein
Quellen:
HStAM, Auszug aus B 498 Blatt AB 498 Blatt A
https://de.wikipedia.org/wiki/Landwehr