Silbergrube

Das Bleibergwerk auf dem Hackelberg

An dieser Station auf dem Hackelberg sind im Wald die abraumartigen Hügel des oberflächlichem Bergbaus zu erkennen. Es handelt sich um mehrere „Pingen“, sogenannte Such- und Schürfschächte zur Erkundung des Erzganges. Die größte Pinge ist die sogenannte „Silbergrube“. Der Hang besteht überwiegend aus Muschelkalk.

Aus der Bergbauakte (siehe Quelle) aus dem Jahr 1580-1589 sind folgende Ereignisse dokumentiert:
Die erste Erwähnung des Bleibergwerkes geht auf das Jahr 1520 zurück. So verlieh Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen (1518-1567) das Bergwerk „an Jorge Petersen und Johann Kote“.
Wiederentdeckt wurde das Bleibergwerk im Jahr 1580 durch den Berghauptmann Gabriel Philips. „Der Berghauptmann Philips hatte es aufgespürt und Rhenanus (Bad Sooden Allendorf) im November 1580 darüber berichtet. Die Befragung eines alten Mannes Melchior Landerode hatte ergeben, daß dieser vor etlichen 20 Jahren dort Bleierze geschürft und an den Döpfer zu Witzenhausen verkauft habe“. Gabriel Philip bittet den Landgrafen um Beteiligung und direkte finanzielle Ünterstützung.
Im Jahr 1581 wurden mehrfache amtliche Besichtigungen des Reviers und 1580/81 Bildung einer Gewerkschaft mit Landgraf Wilhelm IV. an der Spitze und einer Geschäftsordnung durchgeführt. Ein Rutengänger aus Nentershausen wurde im Jahr 1581 und 1587 beauftragt das Gelände zu untersuchen. Vom Bleigang wurde eine Karte angefertigt. Im Jahr 1587/88 gibt es einen nachweislichen Abbau in dem Bleibergwerk (uffm bley bergwergk am Hachelsbergk). „Dann versiegen die Nachrichten“.
Im Jahr 1819 entdeckt der Grebe (Grebe – „Bürgemeister“) George Winter aus Hebenshausen wieder Bleiglanzstücke, auf seinem Grundstück „das mit Holz bewachsen“ ist. Erneute Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Silbergrube nicht ergiebig ist und ein Bergbau sich nicht lohnt.

Durch allgemeine Aktenrecheche entdeckt im Jahr 2015 Thomas Blumenstein die örtliche Zugehörigkeit des Bergwerkes nicht zu Hundelshausen, wie die Akte urpsprünglich bezeichnet ist, sondern nach Hebenshausen. Im Herbst 2015 finden Thomas Blumenstein, Roland Gernand und Lars Klein die Pingen und Silbergrube im Waldgebiet Eichholz auf dem Hackelberg.

Bleiglanz (Galenit, chem. Formel PbS)

 

 

 

 

 


Autor:
Lars Klein

Quellen:
Bergbauakte: HStAM Marburg, Best. 55a, Nr. 2085 Blei-, Silber- und Kupferbergwerk zu Hundelshausen, 1580-1589
Buch, Agricola de metallica
Jahrbuch Hessen Archäologie Jahr 2016

So könnten die Arbeiten hier einmal ausgesehen haben...
Mit einfachen Mitteln wurde im Jahr 1520 gegraben
Mit einfachen Mitteln wurde im Jahr 1520 gegraben
Die Karte des Quarzganges gezeichnet vom Wünschelroutengänger
Der Routengänger aus Nentershausen
Bleiglanz (Galenit, PbS)

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