Evangelische Kirche
Im Jahre 1446 belehnte Herzog Friedrich von Braunschweig die von Bischoffshausen mit dem Kirchlehen von Hebenshausen. Aus dieser Zeit stammt vermutlich der Kirchturm, aus gemauertem gotischen Sandstein und ist das älteste Gebäude im Ort. Die hiesige Kirche ist Tochterkirche von der Mutterkirche in Berge.
Auszug aus der Denkmaltopografie Kulturdenkmäler Hessens
Die Datierung der Erbauung um 1400 bestätigt sich durch die stilistische Einordung der Kreuzrippengewölbes des Turmuntergeschosses. Dort sitzen kräftige Rippen mit Birnstabprofil über schmalen Wandkonsolen auf. Die dreiteiligen Schallarkaden im abschließenden Teil des Turmkorpus aus Bruchsteinmauerwerk sowie die Laternenhaube datieren in das Jahr 1831. Sie gehen auf Planungen Mattheis zurück. Auf dem Turm folgt das gedrungene Schiff mit dreiseitig geschlossenem Chor. Eine direkte Verbindung zwischen Turm und Schiff besteht nicht.
Das Baumaterial ist Bruchsteinmauerwerk, das mit einer starken Eckquaderung versehen ist. Der an der Südseite nachträglich eingefügte Eingang sowie die hoch eingebrochenen Fenster zeugen von dem Umbau des Jahres 1831. Der schlichte, von einer verbretterten Muldendecke geschlossene Innenraum wird durch eine dreiseitige Empore geprägt, die eine Datierung aus dem Jahr 1773 trägt. Sie sitzt auf runden Holzstützen mit leichter Schwellung auf, die mit einem Halsring, einem Würfelkapitell und angezapften Bügen versehen sind.
Als besondere Ausstattungsstücke sind die Sakramentsnische sowie ein hölzerner Taufengel zu nennen.
Die folgenden Bilder sind die ältesten der Kirche, aus dem Jahr 1900.
Ansicht des Chores
Ansicht der Orgel um 1900
Der Taufengel
In den Schriften der Denkmaltopographfie wird der Taufengel unter den bemerkenswerten Holzbildwerken als „derbes Stück“ bezeichnet. Die Herkunft des Taufengels konnte bisher nicht nachvollzoen werden. Vermutlich handelt es sich um ein Holzbildwerk aus Süddeutschland aus dem 19. Jahrhundert. Jahrzehnte stand der Taufengel unbeachtet in einer Ecke und wurde Anfang des 21. Jahrhunderts mit Spenden der Kirchenmitglieder restauriert.
Autor:
Lars Klein
Quellen:
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler Hessens, WMK III Altkreis Witzenhausen
HStAM, Slg. 7b Nr. 1332 / 1-6, Auftrag 2008