Heck der B17 Flying Fortress

Bei dem „Heck des Bombers“ handelt es sich um das hintere Teil eines amerkanischen Bombers aus dem 2. Weltkrieg, der bei einer Luftschlacht abstürzte. Was war geschehen…

In wenigen Minuten war die Luftschlacht, am 16. August 1944, zu Ende. Sechs Bomber wurden an diesem Tag hier in der Gegend abgeschossen. Wie ein Hornissenschwarm stürzten sich 25 bis 30 Messerschmitt Bf109 auf die amerikanischen Bomber, die in 8400 Meter Höhe zum Angriff auf die Siebel-Werke in Halle angeflogen kamen. Innerhalb kurzer Zeit schossen die deutschen Piloten mit ihren 20-Millimeter-Kanonen der Messerschmitt die sechs Bomber ab. Die in der Gemarkung Hebenshausen abgestürzte B17 hatte die Seriennummer 42-39996 und den Nickname „Boston Bombshell“. In Dienst gestellt wurde die Maschine am 29. Oktober 1943 und flog insgesamt 16 Missionen. Die Maschine zerbrach in der Luft in zwei Teile. Das vordere Teil stürzte ins Waldgebiet Eichholz und das Heck auf ein Feld vor dem Wald in der Gemarkung Marzhausen.

Die letzte Mission der Maschine startete in Ipswich in England, mit dem Ziel am 16.8.1944 um 11:55Uhr die Siebel-Werke zu bombardieren. Abgeschossen wurde die Maschine um 10:30Uhr an diesem Tag. Die maximale Reichtweite mit voller Beladung war 1700km, was genau die Strecke von Ipswich (England) – Halle – Lowesoft (England) entspricht. Die Soldaten Dunlap und Carpenter überlebten den Absturz, sieben Soldaten starben.

Zu den Geschehnissen gibt es zwei Zeitzeugenberichte. Einen von Karl-Heinz Skotarek, der als Hitlerjunge direkt nach oder während des Luftkampfes ins Eichholz eilte. Und Erzählungen von Inge Vogelei, die mit der Schulklasse und dem Lehrer Reimer während des Unterrichtes am nächsten Tag die Absturzstelle besuchen mußten.

Karl-Heinz Skotarek berichtetet: „Wir von der Hitlerjugend sind direkt bei der Sichtung der Fallschirme mit Hr. Dilewsky los, der hatte ein Gewehr, ins Eichholz aufgebrochen um die Amerikaner gefangen zu nehmen oder auf sie zu schiessen. Der Dilewsky hat auch geschossen. Nach dem Absturz haben wir von der Hitlerjugend geholfen alle Teile des Bombers einzusammeln.“

Inge Vogelei erzählte: „Ich weiß nicht warum wir dahin gehen sollten. Das Heck lag draussen vor dem Wald auf dem Feld. Im Wald hing ein Soldat noch am Fallschirm. Der Hals war aufgeschnitten und die Wespen hingen daran. Es war furchtbar mit anzusehen. Er hatte auch komische Filzschuhe an… daran erinnere ich mich auch noch. Da kann man doch nicht mit laufen dachte ich“.


Autor:
Lars Klein

Quellen:
Illustrationen von Bettina Zimmermann, www.tinazett.de

Nachbildung des Heck vom abgeschossenen und abgestützrten Bombers "Boston Bombshell" auf dem Feld bei Marzhausen
Boston Bombshell 42-39996 - Joe Harlick Photo
Besatzung mit ihren Positionen im Flugzeug
Bei Waldarbeiten fand man diese Munitionsreste an der Absturzstelle, Kaliber .50 BMG

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